Eine Pilzerkrankung sucht sich meistens die Schwachen aus, genauer gesagt: Menschen, deren Immunsystem bereits geschwächt ist.
Pilzbefall durch Schimmelpilze, Hefe- bzw. Sprosspilze oder Dermatophyten trifft also überwiegend jene, die entweder noch an einer anderen Erkrankung laborieren und evtl. sogar dauerhaft bestimmte Medikamente einnehmen müssen oder schlagen unmittelbar nach einem Infekt zu, der bspw. mit Antibiotika behandelt wurde.
Aktuellen Schätzungen zufolge leiden 30 bis 40 Mio. Bürger an Pilzerkrankungen. Ungefähr 8.000 Patienten im Jahr sterben sogar an Mykosen. Vor allem betroffen von Pilzerkrankungen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Im schlimmsten Fall sind es Autoimmunerkrankungen oder Krebstherapien, die Ihren Körper schwächen und den Pilzen die Türen öffnen. Doch auch Diabetes, Stress, Mangelernährung, schwere Infektionen, Schadstoffe aus der Umwelt oder das Alter an sich können Ihren Körper derart belasten, dass er nicht mehr mit den pathogenen Hefepilzen fertig wird.
Diese vermehren sich dann mit hoher Geschwindigkeit und verdrängen die physiologische Mikroflora Ihres Körpers. Es kommt zu einem Wettbewerb um die Nährstoffe zwischen Pilzen und Organismus.
Ein Hefepilz namens Candida glabrata
Dieser Hefepilz ist ein an sich harmloser Pilz, der fast überall zu finden ist. Trotzdem ist eine Infektion durch den Candida glabrata die dritthäufigste Ursache für Pilzerkrankungen.
Ein Befall von Candida glabrata kann an unterschiedlichen Körperstellen auftreten. Wie bereits erwähnt, sind auch bei diesem Hefepilz Personen mit geschwächtem Immunsystem am häufigsten von einer Pilzinfektion betroffen.
Hat der Candida glabrata erst einmal eine Schwachstelle in Ihrem Körper gefunden, werden Sie die Pilzerkrankung nur mit Mühe wieder los. Pilzinfektionen, die durch den Candida glabrata ausgelöst werden, sind hartnäckig und schwer zu behandeln.
Sie sind nämlich größtenteils resistent gegenüber Antimykotika, also den üblichen Arzneimitteln zur Bekämpfung der pathogenen Hefepilze und leider liegt die Sterblichkeitsrate bei dieser Hefepilzinfektion höher als bei anderen Pilzinfektionen.
Mykose durch Candida glabrata
Eine gewisse Anzahl an Hefepilzen in ihrem Körper gehört zu einer gesunden Darmflora dazu. Doch zu viele davon machen krank. Zudem muss unterschieden werden zwischen einer vermehrten Besiedlung und einer wirklichen Pilzerkrankung.
Bei einer Mykose gibt es sehr hohe Keimzahlen im Stuhl bei gleichzeitigem Auftreten von Beschwerden. Um die Keimanzahl zu bestimmen, werden vom Arzt Pilzkulturen aus Abstrich- oder Stuhlproben angelegt. Auch eine Urinprobe kann Auskunft geben, ist allerdings weniger genau.
Wo tritt eine Candida glabrata Pilzerkrankung auf?
Pilzerkrankungen können verschiedene Körperteile treffen, wie Haut, Nägel, Mundhöhle, Magen-Darm-Trakt, Vaginalhöhle oder die Lunge. Und immer wieder ist es auf eine Schwächung Ihrer körpereigenen Abwehr zurückzuführen.
Als häufigste Verursacher von Mykosen gelten Hefe- bzw. Sprosspilze, die sich bevorzugt in Mund und Magen-Darm-Trakt niederlassen.
Das durch die Pilze entstehende Gift hemmt in Ihrem Körper die zelluläre Immunfunktion sowie die Produktion von Antikörpern.
Vaginalmykose durch den Candida glabrata
Zu den Symptomen für eine Pilzerkrankung durch Candida glabrata im Intimbereich, bekannt als Scheidenpilz (Vaginalpilz), gehören: weißer, ungewöhnlicher Ausfluss, leichtes Jucken und Rötungen der Schleimhaut.
Zwar ist der zur selben Hefepilz-Familie gehörende Candida albicans häufiger für einen Scheidenpilz verantwortlich, aber bereits an zweiter Stelle folgt der Candida glabrata als Erreger für den lästigen Vaginalpilz.
Candida glabrata in der Harnblase
Auf eine Harnblaseninfektion bedingt durch Candida glabrata, deuten Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen, Blähungen und Fieber hin. Besonders häufig betroffen sind Patienten mit einem Katheter.
Candida glabrata in den Atemwegen
Hat der Candida glabrata eine Schwachstelle in Ihren Atemwegen gefunden und kommt es dort zu einer Pilzerkrankung, können sich Symptome äußern wie: Schwierigkeiten beim Atmen, quälender und keuchender Husten, Schnupfen oder Niesen, die allerdings häufig mit einer normalen Erkältung verwechselt wird, da sich die Symptome ja nicht klar davon unterscheiden.
Magen-Darmbefall durch den Candida glabrata
Bei einer Pilzerkrankung durch Candida glabrata im Magen-Darm-Trakt kann es zu ständigen Verdauungsproblemen kommen. Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Heißhunger auf Süßes, laute Darmgeräusche, Sodbrennen und Völlegefühl können Anzeichen für einen Pilzbefall sein.
Im erdenklich schlimmsten Fall führt eine Pilzerkrankung zur Sepsis (Blutvergiftung), bei der es sogar zu lebensbedrohlichen Störungen der Vitalfunktionen kommen kann.
Kontaminierung mit dem Candida glabrata
Eine häufige Übertragungsquelle des Candida glabrata kann bereits die Kontaminierung des Neugeborenen bei der Geburt sein, wenn die Mutter zu diesem Zeitpunkt unter einem Scheidenpilz leidet(oft ohne es zu wissen).
Aber auch durch Ihren infizierten Partner kann es zu einer Übertragung kommen. Infizierte Wäsche, Sexualkontakt, Zahnbürste oder Waschlappen reichen hierfür aus.
Selbst Tiere wie Hunde, Katzen, Pferde, Rinder oder Schafe stellen eine mögliche Infektionsquellen dar, denn auch in unseren geliebten Haustieren finden die Candida Hefepilze einen unfreiwilligen Wirt, der sie mit allem Nötigen versorgt.